Vor dem "Haus Sinner" in Sexten
findet dieser Stunden eine freudige, aber dennoch respektvolle
Wallfahrt von Fans und Schaulustigen statt. Jannik ist nach
seinem gestrigen Erfolg in Rotterdam abends zu seinen Eltern
gefahren. Heute hat sich die Nummer 3 der Welt nicht im Dorf
blicken lassen. Seine Anwesenheit wird nur durch den Alfa Romeo
Stelvio bezeugt, der vor der Pension der Familie geparkt ist.
Während seines kurzen Aufenthalts sucht er Ruhe und Erholung,
bevor er in Monte Carlo sein übliches Training wieder aufnimmt.
Das gesamte Dorf will ihn abschirmen. "Wenn wir in Zukunft
Erfolge wie in Melbourne und Rotterdam feiern wollen, müssen wir
ihn auch ein wenig in Ruhe lassen", stellt Bürgermeister Thomas
Summerer klar.
Viele Touristen kommen in der Hoffnung nach Sexten, ein
Autogramm zu ergattern. Federica kommt aus Savona und ist auf
Urlaub in Bruneck. "Wir sagten uns, warum nicht in Sexten
vorbeischauen, vielleicht haben wir ja Glück", erzählt sie. Eine
Gruppe römischer Urlauber hatte scheinbar die gleiche Idee. "Ich
danke Jannik für die schöne Zeit, die er allen Italienern
schenkt", sagt ein Mann. Ein anderer Tourist sagt, er kenne die
Sinners ("ein toller Typ und eine tolle Familie") aus der Zeit,
als seine Eltern in der Talschlusshütte arbeiteten. "Jannik
strahlt viel Positivität und Tatkraft aus, was jungen Leuten
heutzutage vielleicht manchmal fehlt", fügt eine Urlauberin
hinzu.
Auch die Sextner sind begeistert: "Wir sind alle sehr stolz
auf Jannik, ein Junge aus Sexten, der diese Ziele erreicht, ist
wirklich schön", erklärt ein Dorfbewohner. "Glückwunsch", fügt
eine andere hinzu, "denn er hat es geschafft, mich vor den
Fernseher zu fesseln, obwohl ich kein Tennisfan bin." Alle
wünschen ihm jedoch, dass er sich ein paar Tage lang ausruhen
und seine Familie genießen kann.
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