Bittere Wahlen für den Südtiroler
Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine SVP, die zwar
deutlich verlieren, aber dennoch in Führung bleiben. Die Bildung
der neuen Landesregierung ist sehr schwierig. Laut Endergebnis
fällt die Volkspartei auf 34,5% (-7,4%) und 13 Landräte (15).
Die zweit- und drittstärkste Kraft im Landtag sind das Team K
(11,1%) und die Süd-Tiroler Freiheit (10,9%) mit jeweils vier
Abgeordneten. Am Fuße des Podiums stehen die Grünen (9 %, 3
Abgeordnete), während FDI stärkste italienischsprachige Kraft
mit 6 % der Zustimmung und 2 Abgeordneten ist. Im Jahr 2018
blieb sie bei 1,7 Prozent stehen. Der Koalitionspartner der Svp,
die Lega, stürzt auf 3 % ab und wird nur noch einen Abgeordneten
stellen. Vor fünf Jahren waren es noch vier mit 11,1%.
Die Liste des ehemaligen Schützenkommandanten Jürgen Wirth
Anderlan, der mit seinen No-Vax- und Anti-Migranten-Parolen zwei
Sitze (5,9 %) gewonnen hat, zieht in den Landtag ein. Die
Freiheitlichen stellen ebenfalls zwei Abgeordnete (4,9 %
gegenüber 6,2 % vor fünf Jahren). Die PD bleibt mit einem
Vertreter und 3,5 % der Stimmen stabil (-0,3 %). Die Liste des
ehemaligen SVP-Landesrats Thomas Widmann geht über einen
Abgeordneten nicht hinaus (3,4 Prozent), ebenso wie La Civica
(2,6 Prozent) und die No-Vax-Liste Vita, die mit der
Rechtsanwältin Renate Holzeisen (2,6 Prozent). Unter einem
Prozent und weit entfernt vom Einzug in den Landtag sind die M5
(0,7 %) und Forza Italia (0,6 %).
Was das persönliche Ergebnis betrifft, verliert Kompatscher
fast 9.400 Stimmen gegenüber 2018, bleibt aber mit 57.776
Präferenzen Vorzugsstimmenkaiser. SVP-Obmann Philipp Achammer
halbiert seine Stimmen und bleibt bei 16.563 Präferenzen stehen
(-16.259). Überraschenderweise belegt der Neuzugang Hubert
Messner auf der SVP-Liste mit 30.422 Vorzugstimmen den zweiten
Platz.
Schwierig zu entwirren ist der Knoten der neuen
Landesregierung, denn Svp, FDI und Lega kommen zusammen auf 16
Abgeordnete, um auf die unabdingbaren 18 zu kommen, wären die
Freiheitlichen nötig. Eine Alternative wären die Grünen und Team
K mit 20 Landesräten. Die so genannte Jamaika-Koalition (wegen
der Parteifarben) überzeugt jedoch die konservative und
pragmatische Seele der Volkspartei nicht.
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